Schon kleinste Skelettverschiebungen von nur einem Millimeter über den normalen, freien Gelenkspielraum hinaus können nervliche Fehlsteuerungen auslösen. Dies verursacht nicht nur Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen, sondern kann auch die inneren Organe und sympathische Nervenzentren des Rückgrats stören.
Bei ca. 90% aller Menschen (auch bei Kindern, deren Wirbel sich ja noch im Wachstum befinden) liegt in irgendeiner Form eine Wirbelsäulenblockierung vor. Im Interesse der eigenen Gesundheit sollte man sich deshalb mindestens einmal pro Jahr einer Untersuchung durch den Chiropraktiker unterziehen, um irreversiblen Haltungsschäden vorzubeugen.
Die Funktionsweise des Rückgrats
Die Gelenkmechanik des Rückgrats ist entscheidend für die ungestörte Leitungsverbindung zwischen peripherem und zentralem Nervensystem. Die Nervenleitungen verlaufen durch die Zwischenwirbellöcher auf ihrem Weg zwischen Rückenmark und Gehirn und sind durch die Wirbelbögen und Bänder geschützt, die zusammen den Wirbelkanal bilden. Die Übergänge von einem zum anderen Wirbel sind sozusagen mechanische Schwachstellen, deren Ursachen und Wirkungen wir im Folgenden näher ausführen.
Der Muskeltonus
Beim gesunden Menschen in aufrechter Haltung stehen die Muskeln für die Körperhaltung dauerhaft unter Spannung. Dieser gleichmäßige Muskeltonus ermöglicht die gerade, aufrechte Haltung. Bei krankhafter Haltung werden die Muskeln ungleichmäßig belastet, wodurch einige Muskelpartien stetig überbelastet werden, während andere erschlaffen. Weil ein überbelasteter Muskel mehr Sauerstoff benötigt, werden dadurch der Blutkreislauf und die Sauerstoffversorgung beeinträchtigt.
Druck auf die Bandscheiben
Bei anhaltender schiefer Belastung deformieren sich die Bandscheiben, die den Abstand zwischen den Wirbeln regulieren und als Puffer dienen. Sie können durch den entstehenden Druck die austretenden Nervenwurzeln irritieren. Gleichzeitig verschleißen durch Schiefstand und Falschbewegung die Gelenke und deren Knorpelteile und die irritierten Gelenkkapseln werden zum Reizherd. Über Nervenreflexe hat dies auch Auswirkungen auf das vegetative Nervensystem, das den Blutkreislauf und die Organfunktionen steuert. Sogar die Psyche kann dabei beeinflusst werden.
Das psychische Gleichgewicht
Jede Beeinflussung des psychischen Gleichgewichts kann durch eine Art Kettenreaktion auf den Rücken einwirken. Das Nervensystem antwortet auf Stress mit Absonderung von Adrenalin. Dann erhöht sich der Blutdruck, steigert sich die Aktivität von Herz und Schweißdrüsen und spannen sich die Muskeln. Durch statische oder psychische Gleichgewichtsstörungen verursachte Muskelspannungen führen zu einem Teufelskreis: Verspannung – Kreislaufstörung – Schlackenanhäufung mit Schmerzreiz – vermehrte Muskelspannung – Übersäuerung des gestauten Muskelgewebes usw.
Reaktion des Körpers
Die Wirbelsäule kompensiert Schiefstellungen mit Gegenkrümmungen bis zum Kopf, um das Gleichgewicht beizubehalten. Auf Grund von Spannungen in den Längsbändern, den Skelettmuskeln und den Bandscheiben verdrehen sich dabei die Wirbel. Bei sich entgegenwirkenden Wirbelverdrehungen werden diese Störfelder selbst zunächst nicht bemerkt, doch die vegetativen Reaktionen sind schmerzüberempfindliche Zonen und Punkte an Muskeln, Sehnen und Bändern, die bei Druck schmerzen.
Körpergewicht und Wirbelschiefstand
Die Wirkung des Körpergewichts verstärkt die Folgen einer Schiefstellung. Zunächst kommt es zu Fehlstellungen bis zum Hinterkopf. Unter der Einwirkung des Oberkörpergewichts werden Bandscheiben, Hüft- und Kniegelenke einem vorzeitigen Verschleiß ausgesetzt.
Eine Übersicht über mögliche Auswirkungen von Wirbelblockierungen
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