Vor der ersten Behandlung wird in einer ausführlichen Anamnese untersucht, welche Narben Beschwerden verursachen (vgl. dazu die Hinweise in Kapitel 4.5.). Dazu tasten wir die Narben und das umliegende Gewebe vorsichtig ab, um mögliche Verhärtungen und Verwachsungen festzustellen. Ergänzend befragen wir den Patienten zu Ursache und Alter der Narben, dem Wundheilungsprozess, möglichen Schmerzen oder Sensibilitätsstörungen in der Narbe und sonstigen gesundheitlichen Einschränkungen.
Ist eine störende Narbe diagnostiziert, wird zunächst je nach Indikation eine individuelle Kombination aus einem Lokalanästhetikum, medizinischen und naturheilkundlichen Wirkstoffen in die Narbe injiziert. Diese Wirkstoffe sind zum Beispiel entzündungshemmend oder durchblutungsfördernd, oder sie aktivieren den Lymphabfluss. Entscheidend ist dabei zum einen die besondere Art der Unterflutung von der Seite, wodurch die tieferen Hautschichten erreicht werden, und zum anderen die neuartige Kombination der injizierten Präparate.
Durch die Verwendung besonders feiner Kanülen und weiterer Hilfsmittel ist die Behandlung auch bei Narben an sehr empfindlichen Stellen des Körpers möglich, zum Beispiel am Augenlid oder im Brust- und Genitalbereich. Die Injektion selbst ist je nach Hautareal und Beschaffenheit der Narbe naturgemäß nicht ganz schmerzfrei, das dabei verabreichte Betäubungsmittel sorgt aber für einen nur ganz kurzen unangenehmen Moment.
Bei der anschließenden pneumatischen Saugmassage lockern wir mit Vakuum-Unterdruck mechanisch das Hautgewebe und darunter liegende Muskeln und verstärken so die Wirkung der injizierten Medikamente. Diese sogenannte pneumatische Pulsationstherapie (PPT) entstand in Anlehnung an die klassische Methode des Schröpfens. Während beim Schröpfen die Schröpfgläser durch Unterdruck auf der Haut befestigt werden und nur das Ziel der Mehrdurchblutung sowie der Hämatombildung haben, wechselt das Pneumed-Gerät zwischen Unterdruck und atmosphärischem Druck und erzeugt so den Effekt einer Saugmassage. Neben der genannten Lockerung des Gewebes hat diese Behandlung viele weitere positive Effekte:
Sie aktiviert den Stoffwechsel, verbessert die Blutzirkulation und die Sauerstoffversorgung und fördert dadurch wiederum die Versorgung des Gewebes mit Vitalstoffen (z. B. Mineralstoffen und Vitaminen) und Botenstoffen (z. B. Hormonen). Gleichzeitig regt sie den Lymphabfluss an, was das Ausheilen von Entzündungen begünstigt und Entgiftungsprozesse in Gang setzt. Außerdem wirkt die pneumatische Saugmassage schmerzlindernd und entspannend.
Schließlich folgt als Abschluss einer ScaRemedy®-Sitzung die osteopathische Behandlung, um mögliche Schonhaltungen aufzulösen und die normale Beweglichkeit und Körperstatik wiederherzustellen. Häufig kommt zusätzlich ein Gerät mit fokussierten Stoßwellen zum Einsatz, um Zug aus dem zuvor bereits durch die Unterflutung und die Massage gelockerten Gewebe zu nehmen. Dabei werden die Verklebungen und Verwachsungen schmerzfrei gelöst und Muskeln auf schonende Weise aktiviert.
ScaRemedy® ist also im Grunde genommen keine reine Narbentherapie, sondern eine komplexe Kombinationsbehandlung aus verschiedenen Therapieansätzen, die die Narbe selbst und die mit ihr einhergehenden funktionalen Störungen des ganzen Körpers berücksichtigt. Dies entspricht unserer grundlegenden ganzheitlichen Betrachtung aller Patienten und sorgt für vielfältige positive Effekte: Die Narben selbst werden elastischer und unauffälliger. Schmerzen, Juckreiz oder Taubheitsgefühle verschwinden. Der gesamte Körper wird wieder beweglicher, nervliche Störungen und andere Beeinträchtigungen verschwinden. Zahlreiche Beispiele für die vielschichtige Wirkung von ScaRemedy® finden Sie in Kapitel 5.
KONTAKT
Zentrum für Integrative Medizin Bornemann
Moltkeplatz 2, 23566 Lübeck
Telefon 0451 - 79 80 99
mail@zfim-bornemann.de