Grundsätzlich können alle der in Kapitel 3.2. beschriebenen Arten von Narben mit ScaRemedy® therapiert werden. Wie zu Beginn dieses Buches erläutert wurde, ist aber natürlich nicht jede Narbe behandlungsbedürftig. Die Größe einer Narbe allein ist kein verlässlicher Indikator: Manchmal können selbst sehr kleine Narben Beschwerden auslösen, größere vernarbte Areale sind allerdings weitaus häufiger problematisch. Auch die Nähe der Verwachsung oder Verklebung zu Muskeln und Gelenken spielt natürlich eine Rolle.
Störende Narben bilden sich nach unserer Erfahrung häufig nach folgenden operativen Eingriffen und Verletzungen:
- Brustoperation (Straffung, Verkleinerung, Vergrößerung)
- Fettabsaugung
- Kehlkopf-Operation
- Kaiserschnitt
- Plastische Chirurgie (Korrektur von Nase, Lippen etc., Gesichtsstraffung, Entfernung von Krampfadern)
- Haut-Operation (Entfernung von Pigmentflecken oder Hauttumoren)
- Gelenk-Operation (Knie, Schulter, Hüfte)
- Verbrennung
- Akne
Störende Narben erkennen
Ein prüfender Blick auf Narben ist auf jeden Fall dann erforderlich, wenn ein oder mehrere der folgenden Anzeichen gegeben sind:
Deutliche Farbunterschiede der Narbe zur umgebenden Haut, meist auffallend
rötlich oder hell
- Eine Furchenbildung durch nach innen eingezogenes Narbengewebe
- Dauerhafte Schwellungen bzw. Schwellungen bei Belastung, Erwärmung oder Sonneneinwirkung
- Sensibilitätsstörungen (Taubheitsgefühl oder Berührungsempfindlichkeit der Haut)
- Wetterfühligkeit (mit Brennen oder Juckreiz der Narbe)
- Bewegungseinschränkungen in den Gelenken
- Ein schnelles Ermüden der Muskulatur
- Eine zwanghafte Schonhaltung
- Funktionsstörungen der inneren Organe
Die letztgenannten Anzeichen sind natürlich für den Laien nicht unbedingt sofort erkennbar. Es kommt durchaus vor, dass eine Narbe, die den Organismus belastet, unauffällig aussieht und keinerlei Beschwerden wie etwa Juckreiz verursacht. Umso wichtiger ist es für uns, bei neu in die Praxis kommenden Schmerzpatienten alle Narben gründlich zu untersuchen und gegebenenfalls eine Entstörung der Narben in das Behandlungskonzept miteinzubeziehen.
Das Alter der Narbe
Der frühestmögliche Behandlungszeitpunkt liegt je nach Art der Verletzung ungefähr bei zwei bis vier Wochen nach dem Abheilen einer Wunde. Nach hinten gibt es zeitlich keine Einschränkung, denn das Alter der Narbe ist letztlich nicht so sehr entscheidend. Natürlich ist es in der Regel etwas einfacher, jüngere Narben schnell erfolgreich zu behandeln, weil Narben normalerweise mit der Zeit immer unelastischer werden. Aber selbst nach Jahren und sogar Jahrzehnten sprechen Narben noch sehr gut auf die Therapie mit ScaRemedy® an.
Das eindrucksvollste Beispiel dafür ist eine 74-jährige Patientin aus meiner Praxis, die gleich nach ihrer Geburt mehrfach an ihren Klumpfüßen operiert worden war. Sie konnte Zeit ihres Lebens die Zehen nicht bewegen und war noch nie barfuß gelaufen. Nach fünf Behandlungen war sie in der Lage, ohne Schuhe auf ihren Füßen zu stehen, und nach weiteren sechs Behandlungen lief sie das erste Mal barfuß am Strand entlang.
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