Je nach Ursache und Wundheilung unterscheidet man fünf verschiedene Narbentypen
Aus Gründen der Zeitersparnis wird häufig nicht allzu großen Wert auf narbenfreundliche Nahttechniken gelgt.
Fibröse Narben
Fibröse Narben werden auch physiologische Narben genannt und sind weich und glatt, also weder verdickt noch eingezogen. Sie ähneln in ihrer Elastizität dem umliegenden Gewebe und sind optisch eher unauffällig.
Sklerotische Narben
Sklerotische Narben sind die Folge von Kollagen, das unterhalb der Hautoberfläche vermehrt gebildet wird und diese dabei in die Narbe hineinzieht. Das dabei geschrumpfte oberflächliche Gewebe wird hart und unelastisch, was insbesondere in der Nähe von Gelenken häufig zu Bewegungseinschränkungen führt.
Atrophe Narben
Bei atrophen Narben ist das Gewebe im Vergleich zur umgebenden Haut mehr oder weniger stark eingesenkt, was sie wie kleine Dellen oder Löcher aussehen lässt. Sie entstehen, wenn sich bei der Wundheilung zu wenig Bindegewebsfasern bilden, die dann die Wunde nicht ganz ausfüllen. Atrophe Narben sind zum Beispiel eine typische Folge von starker Akne.
Eine typische Narbe, die sich nicht optimal entwickelt hat.
Hypertrophe Narben
Wenn der körpereigene Reparaturmechanismus über sein Ziel hinaus schießt und vermehrt Bindegewebe produziert wird, entstehen hypertrophe Narben mit rotem, wulstigem Erscheinungsbild. Die Ursache dafür liegt häufig in einer verzögerten Wundheilung durch eine Infektion, eine Unverträglichkeit des vernähten Fadenmate- rials oder auch durch eine ständige mechanische Reizung oder eine Verunreinigung der Wunde. Hypertrophe Narben jucken meist und sind manchmal auch schmerzhaft.
Keloide Narben
Eine andere Form von überschießendem Gewebe bilden die keloiden Narben. Dabei wuchern im Gegensatz zu den hypertrophen Narben die gebildeten Fasern über die Wundgrenzen hinaus, wobei sie große knotenartige Verdickungen bilden können. Keloide Narben treten zum Beispiel oft nach schweren Verbrennungen auf und verursachen häufig Juckreiz, Brennen oder Druckschmerzen.
Diese Klassifizierung aus schulmedizinischer Sicht ist auf das Aussehen und die Struktur der Narben fokussiert. Sie ist darüber hinaus symptomatisch dafür, dass die Schulmedizin das Phänomen Narbe nur für sich allein betrachtet, nicht aber die möglichen Auswirkungen von Narben auf den gesamten Organismus. Einen entsprechend „oberflächlichen“ Ansatz verfolgen daher auch die gängigen Narbenbehandlungen (vgl. Kapitel 3.5.): Sie zielen vor allem auf eine rein kosmetische Verbesserung der Narben ab und lassen damit die eigentlichen, funktionalen Beeinträchtigungen durch Narben außer Acht, die in vielen Fällen weitaus gravierender sind als die optischen. Im Übrigen ist es wichtig zu wissen, dass selbst auf den ersten Blick sehr gut verheilte Narben noch kein Indiz dafür sind, dass diese keine Störungen im Körper verursachen.
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